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AdduktorenzerrungMuskelzerrung in der Leiste

Eine Adduktorenzerrung wird auch als Leistenzerrung bezeichnet. Dadurch wird schon mal klar, in welchem Bereich diese Art der Zerrung auftritt. Die Adduktoren befinden sich in der Innenseite der Oberschenkel und es handelt sich dabei um 6 verschiedene Muskeln pro Bein. Diese kommen aus dem Becken und verbinden das Schambein mit dem Oberschenkel. Dementsprechend werden sie viel und mitunter stark belastet und gerade bei Sportarten, bei denen viel gelaufen wird, begünstigen eine Zerrung der Adduktoren. Als Muskelgruppe sind sie bei allen Bewegungen maßgeblich beteiligt, bei denen das Bein von der Körpermitte zur Seite und zurück gezogen wird. Außerdem stabilisieren sie das Becken. Ob stehen, gehen oder laufen – die Adduktoren sind quasi immer im Einsatz, wenn der Mensch nicht entspannt sitzt oder liegt, wenn auch nur im kleinen Rahmen, da die Gesäßmuskeln die meiste Stabilisierung des Beckens übernehmen. Beim Sport jedoch sind die Bewegungsabläufe komplexer und die Adduktoren müssen mehr dieser Arbeit übernehmen. Und vor allem bei Sportarten, die eine Bewegung des Beines zur Seite und zurück beeinhalten, ist die Gefahr einer Adduktorenzerrung besonders hoch.

Ursachen einer Adduktorenzerrung

Man nennt die Adduktorenzerrung auch die typische Fußballverletzung, weil zum Beispiel bei der Grätsche die Adduktoren ungewohnt und vor allem plötzlich und heftig beansprucht werden. Das nennt man dann eine Überdehnung des entsprechenden Muskels, welche wiederum zu der eigentlichen Adduktorenzerrung führt. Aber auch belastende, sich wiederholende Bewegungen, die die Adduktoren fordern, können zu einer Zerrung selbiger führen. Sportarten wie Eisschnelllauf oder Eishockey sind Beispiele dafür, weil auch hier das Bein kraftvoll zur Seite und wieder zur Körpermitte zurück geschoben wird.

Die Adduktorenzerrung ist keine Verletzung im eigentlichen Sinne. Vielmehr wird durch die besagte Überdehnung oder die Überlastung eine Entzündung der Muskeln hervorgerufen. So ist die Zerrung also noch die leichteste Form der Verletzung. Weitaus schlimmer gestaltet sich da ein Muskelfaserriss oder gar ein kompletter Muskelriss. Die beiden letzteren machen meistens einen direkten Eingriff notwendig, während es bei der Adduktorenzerrung völlig ausreicht, diese auszuheilen und die Symptome zu bekämpfen.

Symptome einer Adduktorenzerrung

      • Eine Adduktorenzerrung kündigt sich durch ein leichtes bis mittelmäßiges Ziehen in den entsprechenden Muskeln an. Geübte Sportler wissen bereits, dass sie an dieser Stelle sofort mit der Tätigkeit, welche die Adduktoren derart gereizt hat, augenblicklich aufhören sollten. Wie gesagt, bei der Zerrung handelt es sich um eine Entzündung des Muskels und wie bei jeder Entzündung ist jede weitere Reizung dem Heilungsprozess nicht zuträglich. Im Falle der Muskelzerrung gilt das besonders und es sind gerade die ersten Sofortmaßnahmen, welche für eine weitere Heilung der Adduktorenzerrung entscheidend sind. Dafür muss man aber eben auch die ersten Anzeichen richtig einordnen können und dementsprechend ernst nehmen.
      • Verschlimmert sich die Zerrung der Adduktoren, nimmt zuerst der Schmerz deutlich spürbar zu, wobei man sagen muss, dass schon das erste, leichte Ziehen in diesem Bereich des Körpers relativ unangenehm ist und den Betroffenen darauf aufmerksam macht, dass etwas nicht stimmt.
      • Zudem kommt es häufig zu einer Verkrampfung, was gerade im Falle der Adduktoren extrem unangenehm und schmerzfördernd ist. Mit der Verkrampfung wird auch die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Wer jetzt noch über das Spielfeld rennt, läuft ernsthaft Gefahr, selbstverschuldet aus der Adduktorenzerrung einen Muskelsfaserriss oder schlimmeres zu machen.

 

Maßnahmen und die richtige Therapie bei einer Adduktorenzerrung

      • Ganz wichtig ist, das betroffene Bein schon bei den ersten Anzeichen ruhig zu stellen und am besten hochzulegen. Die gezerrten Adduktoren sollten auf gar keinen Fall mehr in irgendeiner Weise belastet werden. Außerdem spielt die sofortige Kühlung mit einem Eisbeutel oder sogenannten Cooling-Pads eine entscheidende Rolle, wenn man die Zerrung eindämmen will. Deshalb gilt: wenn in den Adduktoren ein Ziehen aufkommt, sofort hinlegen und kühlen!
      • Die Zerrung der Adduktoren ist relativ schmerzhaft und so kann die Einnahme schmerzstillender Medikamente notwendig werden, wenn sich die Adduktorenzerrung weiter verschlimmert. Auch entzündungshemmende Mittel und entsprechende Salben sind empfehlenswert, um den Schaden zu begrenzen. Die Salben sollten mit einem leichten Druck und kreisenden Bewegungen einmassiert werden, ohne den betroffenen Muskel dabei unnötig zu reizen.
      • Nach einigen Tagen der Ruhe kann dann damit begonnen werden, leichte Dehnübungen zu machen, welche das Bein aber nicht belasten, sondern lediglich die Durchblutung der betroffenen Adduktoren anregen sollten. Am besten macht man diese Übungen in einer liegenden Position.
      • Auch Druckverbände unterstützen den Heilungsprozess. Natürlich sollten diese nicht übermäßig stramm angelegt werden, da sonst der Blutfluss und damit die dem Heilungsprozess zuträgliche Durchblutung beeinträchtig wird.
      • Wenn man sich an diese Maßnahmen und therapeutischen Ratschläge hält, ist eine Adduktorenzerrung nach etwa 7 bis 9 Tagen auskuriert.